Mauels (005)
Bis zum Jahre 1952 stand das Wohnhaus „Mauels“ an der Stelle, die jetzt als Werkstatt auf der Karte als „5a“ bezeichnet, genutzt wird. Die Haustüre führte in früherer Zeit direkt auf die Straße, die wesentlich tiefer lag.
Den Hausnamen „Mauels“ verdankt das Gebäude dem wohl uns ersten bekannten Pächter Gerhard von Mauel. Das Gehöft mag unter seiner Obhut manch besondere Veränderung erfahren haben, da sowohl sein Nachname wie auch sein Vorname in der Bevölkerung in Erinnerung blieb. Noch einige Jahrhunderte später erfreute sich der Name Gerhard großer Beliebtheit in der Waldorfer Bevölkerung, während in den umliegenden Orten dieser Vorname keine Beachtung fand. In früherer Zeit erhielten die Täuflinge den Vornamen ihres Taufpaten bzw. ihrer Taufpatin. Bei dem Gehöft handelte es sich bis ins 18. Jahrhundert hinein um einen Pachthof.
Das Bild rechts stammt aus den 1930ern.
um 1440 | Eheleute Gerhard von Mauel und Margaretha von Enscheringen |
um 1700 | Eheleute Matthias Gassen und Anna Maria Mauels |
1715 - 1724 1727 - 1755 | Eheleute Balthasar Hermes und Anna Maria Gassen geb. Mauels Eheleute Balthasar Hermes und Katharina Mertes |
1727 - 1767 | Eheleute Nikolaus Maus und Maria Hermes |
1757 - 1789 | Eheleute Johannes Wilhelm Ankerreuter und Sibilla Schröder |
ab 1802 | Geschwister Elisabeth, Brigitta und Maria Gudula Joisten |
1808 - 1844 | Eheleute Johannes Stappen und Maria Gudula Joisten |
1827 - 1880 | Eheleute Johannes Balthasar Joisten und Anna Gertrud Krenkel |
1861 - 1873 1874 - 1905 | Eheleute Hubert Linden und Maria Magdalena Joisten Eheleute Hubert Linden und Anna Maria Üdelhofen |
1875 - 1880 | Eheleute Peter Joisten und Magdalena Mies |
1910 - 1941 | Eheleute Nikolaus Linden und Susanna Klein |
1940 - 1967 | Eheleute Matthias Linden und Gertrud Keul |
seit 1967 | Eheleute Johannes Linden und Gertrud Surrey |
14. und 15. Jahrhundert
um 1440 Eheleute Gerhard von Mauel und Margaretha von Enscheringen:
Um 1440 verpachtet der Junker Daem von Schmidtheim (Graf von Schmidtheim) sein Lehen zu Waldorf gelegen zu Mermullen (Müllert) an Gerart van Mauwell. Hierbei berief sich der Graf zu Schmidtheim auf eine Aufstellung der Lehnsteile aus dem Jahre 1351. Diese Lehnsteile hatte er von seinem Oheim Thilmann von Schmidtheim ererbt. Dieser Gerart van Mauwell stammte aus Mauel bei Gemünd. Gerart von Mauwell war verheiratet mit Margaretha von Enscheringen. Deren Sohn Johannes war gut bekannt mit Daem von Schmidtheim. 1452 bezeugt dieser Johann van Mauwell den Verkauf von Gütern des Daem zu Schmidtheim an seinen Neffen Peter.
18. Jahrhundert:
um 1700 Eheleute Matthias Gassen und Anna Maria Mauels &
1715 – 1724 Eheleute Balthasar Hermes und Anna Maria Gassen geb. Mauels:
Anna Maria Mauels, Witwe des Matthias Gassen, heiratete im Jahre 1715 Balthasar Hermes aus Glaadt, S.v. Mauritius Hermes und Maria N.N.. Anna Maria verstarb neun Jahre nach der Trauung.
1727 – 1755 Eheleute Balthasar Hermes und Katharina Mertes &
1727 – 1767 Eheleute Nikolaus Maus und Maria Hermes:
Im Jahre 1727 wird Doppelhochzeit im Hause „Mauels“ gefeiert. Der Witwer Balthasar Hermes heiratet Katharina Mertes aus Kobscheid, T.v. Georg Mertes und Susanna N.N.. Maria Hermes aus Glaadt, die Schwester des Balthasar, ehelicht Nikolaus Maus aus Kobscheid, S.v. Nikolaus Maus und Klara Mertes. Beide Familien wohnen im Hause „Mauels“. Das Kind aus erster Ehe von Balthasar Hermes und Anna Maria Mauels verstirbt früh und die weiteren geschlossenen Ehen bleiben kinderlos.
1757 – 1789 Eheleute Johannes Wilhelm Ankerreuter und Sibilla Schröder:
So zieht im Jahre 1757 ein Neffe von Balthasar Hermes mit Namen Johannes Wilhelm Ankerreuter, genannt Hermes aus Glaadt, S.v. Hilarius Hermes und Maria Kirsten, in die Räumlichkeiten des Hauses „Mauels“ ein. Im gleichen Jahr ehelicht er Sibilla Schröder aus dem Hause „Jasse (031)“, T.v. Egidius Schröder und Magdalena Gassen. Sibilla Schröder ist eine Nichte von Anna Maria Mauels, der ersten Ehefrau von Balthasar Hermes. Diese Verbindung bringt sechs Kinder hervor, wobei die ältesten fünf schon im Kindesalter sterben.
Das sechste Kind Johannes Ankerreuter ist im Todesjahr seiner Mutter im Jahre 1789 erst fünfzehn Jahre alt, der Vater war schon vier Jahre früher verstorben. Wer sich des Jungen angenommen hat ist nicht zu ermitteln. Johannes Ankerreuter heiratet im Jahre 1792 Eva Geuer aus Nonnenbach. Er verstirbt 1839 in Nonnenbach.
19. Jahrhundert:
seit 1802 Geschwister Elisabeth, Brigitta und Maria Gudula Joisten:
Johannes Ankerreuter verkauft das Haus „Mauels“ am 23.04.1802 an die Geschwister Johannes, Elisabeth, Brigitta und Maria Gudula Joisten aus dem Hause „Dederes (003)“.
1808 – 1844 Eheleute Johannes Stappen und Maria Gudula Joisten:
Im Jahre 1808 heiratet Johannes Stappen aus Esch, S.v. Karl Josef Stappen und Anna Katharina Röseler, die aus dem Hause „Dederes (003)“ gebürtige Maria Gudula Joisten, T.v. Johannes Joisten und Maria Katharina Neumann. Die Ehe blieb kinderlos.
1827 – 1880 Eheleute Johannes Balthasar Joisten und Anna Gertrud Krenkel:
1832, sechs Jahre nach dem Tode von Johannes Stappen, wird das Haus „Mauels“, das sich auf der Parzellennr. 410 befindet, an den Neffen Johannes Balthasar Joisten überschrieben. Johannes Balthasar Joisten war gebürtig aus Keldenich, und der Sohn von Johannes Heinrich Joisten und Anna Katharina Braun. Er heiratete 1827 Anna Gertrud Krenkel aus Schmidtheim, T.v. Matthias Krenkel und Maria Katharina Hommel. Johannes Balthasar Joisten verstarb schon im Jahre 1858, seine Frau Anna Gertrud lebte bis zu ihrem Tode 1882 bei ihrem Sohn Peter Joisten in Ahrmühle. Über den gebürtigen Keldenicher Johannes Balthasar Joisten und seine Ehefrau Anna Gertrud geb Krenkel berichtet der damalige Pfarrer Hansen im Jahre 1841 im „Verzeichnis der hilfsbedürftiger Armen“ folgendes:
„Eheleute Johann Balthasar Joisten mit 2 – 3 kleinen Kindern, angenommener Sohn von Maria Gudula Joisten, beide kränklich, ganz verschuldet in Folge dessen ihr Hauswesen seinem gänzlichen Ruin zugeht. Das Nämliche kann man wohl auch von allen vorher Angeführten sagen. Schier ohne Ausnahme hatten sonst diese Armen satt Brot zu essen; können daher leichter, wie man sagt, schwarzen Hunger leiden, als sich zum Bettel resignieren. Nicht Folge von Lüderlichkeit ist ihre Armuth, sondern hauptsächlich von Krankheiten, Todesfällen und sonstigen Unglücksfällen, bei einigen auch von Mangel an Talent zu wirthschafften.“
1861 – 1873 Eheleute Hubert Linden und Maria Magdalena Joisten &
1874 – 1905 Eheleute Hubert Linden und Anna Maria Üdelhofen &
1875 – 1880 Eheleute Peter Joisten und Magdalena Mies:
1861 ehelichte die Tochter Maria Magdalena Joisten Hubert Linden aus dem Hause „Wolleß (015)“, S.v. Johannes Josef Linden und Anna Schnichels. 1873 wurde ihnen das Haus überschrieben. Im gleichen Jahr verstarb Maria Magdalena Linden geb. Joisten. 1874 heiratete der Witwer Anna Maria Üdelhofen aus dem Hause „Wellems (007)“, T.v. Johannes Wilhelm Üdelhofen und Maria Katharina Dederichs.
In den Jahren 1875 – 1878 lebten ebenfalls die Eheleute Peter Joisten und Magdalena Mies gebürtig aus Ahrmühle im Hause „Mauels“. Peter Joisten war ein Schwager des Hubert Linden. Um 1880 verzogen die Eheleute nach Ahrmühle. Im Jahre 1879 wurde eine bauliche Veränderung durchgeführt, die leider nicht näher bezeichnet ist. 1896 wurde der Besitztum neu geregelt. Hubert Linden überschrieb das Haus an sich selbst und an seine beiden ledigen und erwerbslosen Töchter aus erster Ehe mit Namen Helena und Brigitta.
20. Jahrhundert – heute:
1910 – 1941 Eheleute Nikolaus Linden und Susanna Klein:
Ein Jahr nach dem Tod von Hubert Linden im Jahre 1906 übernahm der älteste Sohn aus zweiter Ehe Nikolaus Linden das Wohnhaus mit Garten. Vier Jahre später heiratete er Susanna Klein aus Dahlem. Nikolaus Linden verschied 1941, seine Ehefrau war bereits ein Jahr zuvor verstorben.
1940 – 1967 Eheleute Matthias Linden und Gertrud Keul:
Deren Sohn Matthias Linden, verheiratet mit Gertrud Keul gebürtig aus Alendorf, bekam das Haus „Mauels“ 1950 zugesprochen. 1952 wurde dann an heutiger Stelle ein Neubau errichtet, auf der Karte als „Mauels 5b“ bezeichnet.
seit 1967 Eheleute Johannes Linden und Gertrud Surrey:
1967 heiratete der Sohn Johannes Linden Gertrud Surrey aus Ahrmühle. Ende der sechziger Jahre, Anfang der siebziger Jahre rissen die Eheleute das alte Haus „Mauels 5a“ ab und errichteten an gleicher Stelle eine Garage bzw. Werkstatt.